Gemeinsam mit dem Tübinger Start-up envima haben wir über die letzten Monate daran gearbeitet, die Einsparung, die durch unsere Dienstleistung entsteht, für uns und unsere Kunden quantifizierbar zu machen.
Wir wollten Transparenz für uns und unsere Kunden
Circable wurde initial deshalb gegründet, um aktiv zur Lösung der globalen E-Waste Problematik beizutragen. Konkret war unsere Mission allen Unternehmensarten und -größen einen einfachen Zugang zu nachhaltigen Refurbishment- und Recyclinglösungen zu ermöglichen.
Dass der von uns verfolgte, zirkuläre Ansatz an sich wesentlich nachhaltiger ist als die bisherige lineare Entsorgungsform in vielen Unternehmen, lässt sich leicht recherchieren. Trotzdem haben wir uns bereits wenige Monate nach der Gründung dazu entschieden, gemeinsam mit dem Start-upeinen Schritt weiterzugehen und ein vollständiges Life Cycle Assessment (LCA) unseres Services durchführen zu lassen.
Warum? Weil für uns bereits von Beginn an klar war, dass wenn wir und auch unsere Kunden über Nachhaltigkeit in Zusammenhang mit unserer Dienstleistung sprechen, dies auch mit quantifizierbaren Zahlen belegbar sein muss. Denn Nachhaltigkeit beginnt immer mit Transparenz!
Das Ziel des Projektes war es, mithilfe einer umfassenden Lebenszyklusanalyse (LCA), die Umweltauswirkungen des Second-Life Ansatzes, der durch circable für andere Unternehmen zugänglich gemacht wird, zu untersuchen.
Dafür hat envima im Auftrag von circable den Vergleich der Umweltauswirkungen der konventionellen linearen Elektronikgerätewirtschaft und dem Second-Life Ansatz von Circable mittels Lebenszyklusanalysen (LCA) durchgeführt. Mithilfe dieser Ergebnisse sollte der ökologische Vorteil des Refurbishment-Prozesses und einer dadurch entstehenden Lebenszeitverlängerung quantifiziert werden.
Unser Ziel war es, mit dieser Analyse eine möglichst genaue Indikation über die Einsparung durch eine Rückführung von Geräten über unser Konzept zu erhalten. Hierzu haben wir eine Verdopplung der Lebenszeit der Elektronikprodukte durch deren Wiederaufbereitung als funktionale Einheit definiert und mit dem konventionellen, linearen Ansatz ohne verlängerte Lebenszeit in Relation gesetzt. Für den Refurbishment-Prozess wurde der Transport der Geräte, die Energieaufwendungen der Büroflächen bei circable, alle Prozesse des ersten Aufbereitungsdienstleisters und Angaben über die Anzahl und Art der verarbeiteten Geräte und Ersatzteile betrachtet.
Leider können aufgrund des Zustandes nicht alle Elektrogeräte wiederaufbereitet werden. Zu Teilen werden die Geräte in einem Zustand der teilweise durchgeführten Wiederaufbereitung als gebrauchte Geräte weiter vertrieben. Bei zu großem Aufwand der Wiederaufbereitung kann es vorkommen, dass Geräte, in Einzelteilen zerlegt, in Rohstoffrecyclingprozesse geleitet werden. Außerdem wurden im Rahmen dieser Analyse, die bei circable am häufigsten vorkommenden Gerätekategorien (Notebooks, Tablets, Smartphones, Elektrokleingeräte) im Detail betrachtet. Für die Einsparungen durch andere Kategorien können daher aktuell lediglich Schätzwerte verwendet werden.
Um mögliche Abweichungen durch Datenlücken und getroffene Annahmen bestmöglich auszugleichen, wurde jeweils eine Einsparungsspanne ermittelt.
Insgesamt freuen wir uns riesig über die Ergebnisse. Denn diese bestätigen unsere grundsätzliche Annahme und zeigen: das Konzept von circable bietet ein hohes Einsparungspotenzial an Emissionen und Ressourcen durch die Lebenszeitverlängerung von Elektrogeräten und die generelle Ermöglichung einer IT-Kreislaufwirtschaft.
Selbst mit Einbeziehung pessimistischer Szenarien können durchschnittlich etwa 63 % Emissionen über alle Gerätekategorien hinweg gespart werden.
Um dies zu veranschaulichen, haben wir die durchschnittlichen Einsparungen am Beispiel eines Notebooks hier grafisch aufgezeigt.
Unser Ziel war es eine erste belegbare Indikation darüber zu erhalten, was die tatsächlichen Einsparungen durch unsere Dienstleistungen sind. Durch die Unterstützung von envima und die Kooperation unserer Partner konnten wir bereits heute eine überdurchschnittlich hohe Datenqualität erzielen.
Wir sehen diese Analyse als ersten wichtigen Schritt und wollen uns in den kommenden Monaten und Jahren kontinuierlich weiterentwickeln.
Hierzu sollen:
Außerdem streben wir in jedem Entwicklungsschritt danach, durch die Auswahl der kompetentesten und technisch fortschrittlichsten Refurbishment- und Recyclingpartner, die Wiederaufbereitungs- und Recyclingquote kontinuierlich zu erhöhen.
envima, unser Partner im Rahmen dieses Projektes ist ein Green Tech Start-up, das Unternehmen dabei unterstützt, Nachhaltigkeit und ESG-Lösungen in ihre Geschäftspraktiken zu integrieren.
Das Besondere bei envima ist ihr zur Selbsthilfe getriebener Ansatz bei allen Nachhaltigkeitsthemen. Erbrachte Dienstleistungen im Bereich Regulatorik, Beratung und Tools sollen nicht als Vorgabe, verstanden werden, sondern interne Nachhaltigkeitskompetenzen bei den Projektpartnern implementieren und vorantreiben. Zudem verfolgt envima einen stark Software- und datengetriebenen Ansatz, der über die eigens entwickelte Plattform, envata Analytics, zusammengeführt wird.
Dieser holistische Ansatz kombiniert also datenbasierte Analysen, wissenschaftliche Modelle und eine zukunftsorientierte Sichtweise und deckt sich vollends mit unserem Ansatz, Nachhaltigkeit als Chance zur Transformation zu verstehen und dadurch letztendlich auch die eigene Wettbewerbsfähigkeit steigern zu können.
Wir sind sehr zufrieden mit der bisherigen Zusammenarbeit und freuen uns über weitere spannende Projekte gemeinsam.
Den vollständigen LCA Report könnt ihr hier herunterladen: